© Gerd Altmann / Pixelio
Zu den Trendthemen des vergangenen Jahres gehört sicher das Crowdfunding. Viele Branchen interessieren sich mittlerweile für diese Finanzierungsform, die leeren Kassen der öffentlichen Hand haben auch das Interesse von Kunst und Kultur geweckt. Obwohl es ja eigentlich die Aufgabe des Staates ist, diesen Bereich zu finanzieren, wie häufig betont wird. Aber was ist, wenn das Geld nicht mehr da ist? Was tun, wenn eine Kommune in die Pleite schlittert und in der Not Museen, Theater oder Orchester geschlossen werden sollen?
So verwundert es nicht, dass Crowdfunding auch für die “Großen” im Kunst- und Kulturbereich zum Thema geworden ist. Waren es bis jetzt vor allem Kleinprojekte, die auf diese Weise finanziert werden sollten, werden nun die Vorhaben immer größer und die Projektträger bekannter. So gelang es den Produzenten von “Stromberg”, innerhalb einer Woche eine Million Euro für den geplanten Film einzusammeln. Und schon im Herbst hat das Amsterdam Museum für die Restaurierung eines Gemäldes mehr als 50.000 Euro von seinen UnterstützerInnen erhalten.
Wesentlich weiter ist man in den USA, wie die auf dem Kickstarter-Blog veröffentlichten Zahlen zeigen. Fast 100 Mio. $ wurden in 27.000 Projekte gesteckt, von denen dann allerdings nur 46% erfolgreich waren, also das angestrebte Ziel auch erreicht haben. Das bedeutet auch, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Riesensumme wieder an die UnterstützerInnen zurückfloss. Trotzdem sind die Zahlen beeindruckend, vor allem wenn man sie mit denen aus dem Jahr 2010 vergleicht.
Genau dieser Aspekt stimmt mich optimistisch, denn das bedeutet, Crowdfunding hat anscheinend mit Haltung zu tun. Wer einmal ein Projekt unterstützt, tendiert dazu, weiter in Vorhaben zu investieren. Dieser Punkt, aber auch die Tatsache, dass die Plattformen von Jahr zu Jahr mehr BesucherInnen schaffen und so zu gewaltigen Steigerungsraten bei den Umsätzen führen, lässt vermuten, dass es bei uns, die wir Amerika im Technologiebereich meist hinterherhinken, auch 2012 mit dem Crowdfunding weiter steil bergauf gehen wird.
Mit aus diesem Grund soll auch die stART12 mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne finanziert werden. 30.000 Euro haben wir uns als Ziel vorgenommen, eine Summe, die ambitiös ist, aber auf der anderen Seite ganz gut zu den Entwicklungen der letzten Monate passt. Ich selbst freue mich darauf, denn eine Crowdfunding-Kampagne ist in meinen Augen etwas anderes als ein normaler Ticketverkauf. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, Anfang Februar geht es dann los.
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