Im nächsten Treffpunkt KulturManagement am 15. Februar stellen wir Pinterest vor

Pinterest ist das derzeit wohl liebste Spielzeug der Webcommunity. Die Zahlen belegen eindrucksvoll, welcher Hype da derzeit stattfindet. Wer schöne Fotos liebt oder im realen Leben gerne in Katalogen blättert, kommt auf dieser Online-Pinwand voll auf seine Kosten. Das Prinzip ist schnell erklärt: wer irgendwo ein Bild im Web entdeckt, das ihm gefällt, pinnt es auf seine Pinwand, in die man mit Hilfe von Boards eine Struktur reinbringt. Den Umgang mit einem Pin zeigt die folgende Grafik:

Source: agbeat.com via Christian Henner-Fehr on Pinterest

Diese Grafik habe ich über eines meiner Pinboards hier eingebettet, mit ein paar Klicks ist so (fast) jedes beliebige Bild in die eigene Website integriert.

So einfach das technisch alles gelöst ist, so schwierig wird die Sache, wenn es um die rechtlichen Fragen geht. Natürlich ist es verboten, sich ohne Erlaubnis der Urheber fremder Werke zu bedienen, was den Spaß, tolle Bilder anderer auf die eigene Pinwand zu “heften” etwas schmälert bzw. ihn verhindert. Auch auf Pinterest gilt: ohne das Einverständnis der Urheber darf ich nicht pinnen.

Was bedeutet das nun für Kultureinrichtungen? Sollen sie von Pinterest die Finger lassen, weil dort Urheberrechtsverletzungen quasi vorprogammiert sind oder handelt es sich dabei um ein social network, das ihnen neue Möglichkeiten bietet, Sichtbarkeit zu erlangen oder das eigene Angebot zu vermarkten? Wenn ja, was müssen Museen tun, um sich dort erfolgreich zu positionieren und von den Möglichkeiten dieser Plattform zu profitieren?

Mit Jennifer Fuchs Madine haben wir für den 21. Treffpunkt KulturManagement eine Expertin eingeladen, die sich in der letzten Zeit intensiv mit dem Thema Pinterest im Museumsbereich beschäftigt und zu diesem Thema bereits zwei Blogposts veröffentlicht hat. Sie ist Museologin und lebt seit August 2011 in Berlin. Davor hat sie fast 8 Jahre lang in Edinburgh bei den National Museums Scotland in den Bereichen Besucherforschung und Social Media gearbeitet. Sie sitzt im Vorstand von ICOM CECA, und betreibt die Website Museum140, die sich zum Ziel macht, Social Media Projekte im Museums- und Kulturbereich auszurichten.

Wenn Sie wissen wollen, wie Pinterest funktioniert, in welcher Form Museen es nutzen können und worauf man dabei achten muss, dann sind Sie ganz herzlich zum nächsten Treffpunkt KulturManagement eingeladen, der am 15. Februar von 9 bis 10 Uhr stattfindet.

Der Treffpunkt KulturManagement ist ein gemeinsames Onlineformat von Projektkompetenz.eu, Kulturmanagement Network und der stARTconference. Die Teilnahme ist kostenlos, die Installation einer Software nicht notwendig. Es ist zwar kein Nachteil, wenn Sie über eine Webcam und ein Headset verfügen, aber da die Adobe Connect-Plattform, die wir für diese Veranstaltung nutzen, über einen gut funktionierenden Chat verfügt, reicht es, am Mittwoch einfach diesen Link anzuklicken und dabei zu sein.

Wenn Sie sich über die bisherigen Veranstaltungen informieren wollen, können Sie das in unserem Treffpunkt KulturManagement-Wiki tun, dort finden Sie die Aufzeichnungen der bisherigen Online-Veranstaltungen. Der Treffpunkt KulturManagement ist darüber hinaus auch auf Facebook vertreten und wenn Sie schon vorab wissen wollen, wer alles dabei sein wird, dann können Sie im bereits angelegten Event nachsehen und sich auch gleich selbst dort registrieren.

Hier noch einmal die wichtigsten Infos:

Treffpunkt KulturManagement
Termin: 15.02.2012 von 9:00 bis 10:00
Thema: Pinterest: ein Netzwerk auch für den Museumsbereich?
Impulsvortrag: Jennifer Fuchs Madine

Zugang: http://proj.emea.acrobat.com/treffpunktkulturmanagement


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Kommentare

3 Antworten zu „Im nächsten Treffpunkt KulturManagement am 15. Februar stellen wir Pinterest vor“

  1. Franziska

    Ein Thema, das ja auch durch ACTA weiter problematisiert wird. Gestern auf der Düsseldorfer Demo gab es ein Schild, das es auf den Punkt brachte: “Kultur ist Remix”. Wenn ich mich durch etwas inspirieren lasse, wird diese Inspirationsquelle mit ziemlicher Sicherheit in der einen oder andern Form in meinem eigenen Werk auftauchen, und damit mache ich mich eigentlich schon strafbar.

  2. @Franziska: die Herausforderung besteht darin, dass wir hier zwei Probleme vermischen, was die Sache nicht unbedingt leichter macht. “Kultur ist Remix” ist eine Behauptung, der ich ohne Probleme zustimmen kann. Niemand ist künstlerisch tätig, ohne sich von der Vergangenheit in welcher Form auch immer beeinflussen zu lassen. Oft geschieht das nur indirekt, manchmal aber auch, indem Teile aus anderen Kunstwerken übernommen werden. Alfred Döblin hätte, so er “Berlin Alexanderplatz” heute veröffentlichen würde, wohl die Anwälte am Hals.

    Aber hier eine vernünftige Regelung zu finden, ist, denke ich, gar nicht so schwierig, wenn es uns gelingt, das andere Thema davon zu trennen, nämlich die Frage, wie künstlerisches oder kreatives Schaffen heute bezahlt werden soll? Der Glaube, das Urheberrecht in seiner jetzigen Form ermöglicht eine angemessene Bezahlung, ist in meinen Augen eine Mär. Wer heute ein Manuskript an einen Verlag verkauft, bekommt sein Geld unabhängig von der Frage, wie das Urheberrecht gerade aussieht. Er oder sie tritt die Rechte ab, fertig aus.

    Das Problem ist ein anderes: wir haben es mit einem Überangebot an Kunst zu tun, nicht unbedingt auf der inhaltlichen Ebene, sondern was das finanzielle Überleben all derer betrifft, die künstlerisch tätig sind. Die Forderung, wer künstlerisch tätig ist, soll dafür auch bezahlt werden, ist nur teilweise richtig. Diese Gleichung ist zu einfach gehalten, in ihr wird weder nach der Qualität gefragt, noch ob es überhaupt eine Nachfrage gibt. Wir als Gesellschaft müssen die Frage beantworten, wieviel Kunst wir wollen und wie wir diese bezahlen wollen? Wenn das geklärt ist, behaupte ich, ist das Urheberrecht schnell geändert und wir dürfen auch mit so Plattformen wie Pinterest “spielen”. ;-)

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