Treffpunkt KulturManagement am 22. Mai 2013: Mobile Marketing im Kunst- und Kulturbereich

Wenn man etwas über die Entwicklung des mobilen Webs schreiben möchte, fängt man wohl am besten bei sich selbst an und rekapituliert, wie sich das eigene Userverhalten in den letzten Monaten verändert hat. Nicht ganz überraschend komme ich dabei zu dem Ergebnis, dass ich immer häufiger mobil im Internet unterwegs bin. Dabei bin ich kein Einzelfall, wie zum Beispiel die letzten Quartalszahlen von Facebook zeigen. Bei einer monatlichen Nutzerzahl von 1,11 Milliarden weist das Social Network 751 Mio. mobil aktive Nutzer auf, was einer Steigerung von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Diese Entwicklung führt dazu, dass der Anteil der mobilen Anzeigen am Gesamtumsatz des Unternehmens bei mittlerweile rund 30 Prozent liegt. Mobiles Marketing liegt also voll im Trend und wenn ich mir dann noch das Blogpost “Mobile Marketing in internationalen Museen” auf dem LiveQR-Blog durchlese und dort erfahre, dass QR-Codes das beliebteste Angebot der Museen in den USA und UK sind, dann greifen wir beim nächsten Treffpunkt KulturManagement am 22. Mai 2013 mit dem Thema “Mobile Marketing im Kunst- und Kulturbereich” vermutlich so etwas wie ein Trendthema auf. ;-)

Wie seinem Vorgänger, dem 1949 erfundenen Strichcode, gelang auch dem QR-Code der Durchbruch erst, als es das passende Lesegerät dazu gab. Im Fall des QR-Codes – QR steht für Quick Response – ist das das Smartphone, dessen Verbreitung dazu geführt hat, dass dieser zweidimensionale Code uns heute nicht mehr ganz unbekannt ist. In Deutschland wurde der erste QR-Code am 16. Oktober 2007 auf der Titelseite des Magazins Spex veröffentlicht (Diese Information habe ich Wikipedia zu verdanken), seitdem ziert er Plattencover, Plakate und viele andere Dinge.

Während der QR-Code früher vor allem in den Bereichen Warenwirtschaft und Logistik eingesetzt wurde, kommt er heute sehr häufig im Marketing zur Anwendung und liefert – hoffentlich – wertvolle Zusatzinformationen, die meist auf einer Website liegen. Mit entsprechenden Apps lässt sich der QR-Code auslesen und der Browser mit den gewünschten Inhalten öffnen.

Bleibt die Frage, wie der Kunst- und Kulturbereich die QR-Codes nutzen kann? Klaus Wolfrum hat schon 2009 auf QR-Codes gesetzt, um die mobile Version seines Veranstaltungsportals Frankentipps zu bewerben (siehe dazu mein Beitrag “Mit QR-Codes den Medienbruch überwinden“) und die Verbindung zwischen Veranstaltungsplakat und Website herzustellen.

Die Entwicklung ist nicht stehengeblieben und dank modernster Technologie gibt es heute sehr viele Möglichkeiten, den QR-Code zu nutzen. Warum ihn Kunst- und Kultureinrichtungen nutzen sollten und wie sie dabei am besten vorgehen, das erklären Jochen Färber, Laura Geissler und Lisa Lietz im nächsten Treffpunkt KulturManagement. Sie haben gemeinsam das Unternehmen LiveQR gegründet, das Leistungen in den Bereichen QR-Code Marketing und Mobile Tagging anbietet.

Der technologische Fortschritt macht natürlich viele Dinge möglich, offen bleibt aber die Frage, ob und wenn ja, in welcher Form die NutzerInnen der kulturellen Angebote den QR-Code verwenden? Mit dieser Frage beschäftigen sich Lisa Lietz und Laura Geissler in ihrer Masterarbeit. Die beiden studieren an der PH Ludwigsburg den Masterstudiengang „Kulturwissenschaft & Kulturmanagement“ und wollen nun herausfinden,  wie die BesucherInnen von Kultureinrichtungen den QR-Code nutzen und welche Inhalte auf diese Weise transportiert werden sollen? Langer Rede kurzer Sinn, Sie sollen, da ich davon ausgehe, dass die große Mehrheit von Ihnen künstlerische und kulturelle Veranstaltungen besucht, bitte einen kurzen Fragebogen ausfüllen. Klar, dass ich Ihnen den Link dorthin in Form eines QR-Codes anbiete. ;-)

Wenn Sie ganz konventionell zur Umfrage gelangen wollen und/oder QR-Codes noch gar nicht nutzen, dann ist hier der Link. Falls Sie den QR-Code einfach mal ausprobieren wollen, empfehlen Ihnen Lisa Lietz und Laura Geissler den QR-Reader i-nigma.

Die Ergebnisse der Arbeit werden zum Abschluss als Handlungsempfehlungen für erfolgreiches QR-Code Marketing im Kulturbetrieb zusammengefasst und im Blog von LiveQR veröffentlicht.

Aber zurück zum Treffpunkt KulturManagement. Mobiles Marketing besteht nicht nur aus QR-Codes, weshalb die beiden am 22. Mai auch auf Augmented Reality und Web Apps eingehen und herausarbeiten, welches Instrument für welche Zwecke am besten geeignet ist. Die Teilnahme ist wie immer kostenlos, Sie sind herzlich dazu eingeladen, wir fangen wie immer um 9 Uhr an.

Über den Treffpunkt KulturManagement

Der Treffpunkt KulturManagement ist ein gemeinsames Onlineformat von Projektkompetenz.euKulturmanagement Network und der stARTconference. Die Teilnahme ist kostenlos, die Installation einer Software nicht notwendig. Es ist zwar kein Nachteil, wenn Sie über eine Webcam und ein Headset verfügen, aber da die Adobe Connect-Plattform, die wir für diese Veranstaltung nutzen, über einen gut funktionierenden Chat verfügt, reicht es, am Mittwoch, den 22. Mai, um 09 Uhr einfach diesen Link anzuklicken und dabei zu sein.

Wenn Sie sich über die bisherigen Veranstaltungen informieren wollen, können Sie das in unserem Treffpunkt KulturManagement-Wiki tun, dort finden Sie die Aufzeichnungen der bisherigen Online-Veranstaltungen. Der Treffpunkt KulturManagement ist darüber hinaus auch auf Facebook vertreten und wenn Sie schon vorab wissen wollen, wer alles am 22. Mai dabei sein wird, dann können Sie im bereits angelegten Event nachsehen und sich auch gleich selbst dort anmelden.

Hier noch einmal die wichtigsten Infos:

Treffpunkt KulturManagement
Termin: 22.05.2013 von 09:00 bis 10:00
Thema: Mobile Marketing im Kunst- und Kulturbereich
Gäste: Jochen Färber, Laura Geissler und Lisa Lietz

Zugang: http://proj.emea.acrobat.com/treffpunktkulturmanagement


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Kommentare

5 Antworten zu „Treffpunkt KulturManagement am 22. Mai 2013: Mobile Marketing im Kunst- und Kulturbereich“

  1. Dany

    Wenn überhaupt, machen QR-Codes nur Sinn wenn sie vernünftig eingesetzt werden. Ob bewusst oder unbewusst offenbart der Einsatz des QR-Codes in diesem Blogpost eines der Probleme mit eben diesen. Warum soll der Nutzer, der sich sowieso auf einer Internetseite befindet, einen Code scannen, wenn er doch viel einfacher einem normalen Link folgen könnte? Wenn er die Seite auf seinem Smartphone abruft, wird der Code noch mehr zu Falle. Ihn auf dem Handy zu scannen wird schwierig.

    Ich kann den Hype um die QR-Codes nicht nachvollziehen. Vielleicht ist es die Neugier, die Menschen dazu bringt dieses nichtssagende Bild einzuscannen und auf eine Seite zu gelangen, die sie so womöglich so nie angeklickt hätten. Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass Unternehmen glauben, QR-Codes würden wertvolle Zusatzinformationen liefern. Es sind aber nicht die QR-Codes die Informationen liefern, sondern der Inhalt selbst. Und dafür sollte ein Unternehmen keine Plakate mit monströsen QR-Codes drucken müssen.

    Siehe dazu auch den Vortrag von Scott Stratten, “The problem with QR-Codes”: http://www.youtube.com/watch?v=V2rVYvylvZc

  2. @Dany: Danke für Deinen Kommentar. Ich kann jetzt nur schwer darüber schreiben, was in mir unbewusst abgelaufen ist, als ich diesen Beitrag verfasst habe. Aber ich kann Dir versichern, dass dieser Smiley direkt über dem QR-Code nicht aus Versehen dort gelandet ist. Insofern macht es wenig Sinn, anhand dieses “Beispiels” über Sinn oder Unsinn von QR-Codes zu diskutieren. ;-)

    Grundsätzlich glaube ich aber auch, dass man sich genau überlegen sollte, wo und wie man QR-Codes einsetzt. Genau dafür ist der Treffpunkt KulturManagement ja gedacht, Du bist herzlich dazu eingeladen. Ich finde QR-Codes zum Beispiel auf Plakaten sinnvoll. Nicht dass ich jeden QR-Code einlese, um herauszufinden, was sich dahinter verbirgt, aber einige Male habe ich ihn schon genutzt und mir z.B. dann auf diese Weise ein Ticket gekauft.

    In meinen Augen ist der QR-Code ein gutes Instrument, um den Medienbruch zu überwinden. Ihn auf einer Website einzusetzen, halte ich auch für eher unsinnig. Kommt er dort zum Einsatz, dient er unter Umständen nur Dekorationszwecken. Aber ganz ehrlich, QR-Codes auf Webseiten sieht man doch auch eigentlich nie, oder?

    Ich habe im Beitrag von einem Trend gesprochen, als Hype würde ich die Entwicklung noch nicht bezeichnen. Aber selbst ein Hype wäre ok, denn das ist der häufigste Weg von erfolgreichen technologischen Entwicklungen. Ich finde es schade, dass der Begriff Hype zum Schimpfwort verkommen ist. Es ist in meinen Augen ein wichtiger Prozess…

    Du sprichst davon, dass die Inhalte wichtiger als der QR-Code sind. Klar, das bestreitet ja auch niemand. Und ja, ich vermute, dass viele ihn aus Neugierde anklicken. Was durchaus auch Gefahren birgt, denn man weiß ja nicht, wohin einen der QR-Code führt.

    1. Dany

      Danke für Deine Reaktion. Ich bin von Deiner Medienkompetenz überzeugt und war sicher dass Du den QR-Code hier bewusst platziert hast. Ich habe schon QR-Codes auf Webseiten gesehen. Auch in E-Mailsignaturen von Unternehmen bin in solchen Codes schon begegnet, was mich unter anderem dazu angeregt hat den vorhergegangenen Kommentar zu schreiben.

      Den Einsatz von QR-Codes als Hype zu bezeichnen ist meine persönliche Einschätzung. “Trend” ist aber wohl die treffendere Charakterisierung. Die Tatsache, dass sich der Treffpunkt KulturManagement mit dem Thema auseinandersetzt, beweist, dass man über den Umgang mit QR-Codes diskutieren und sich austauschen kann. Vielleicht ist es auch die Schaffung einer eigenen Disziplin (“erfolgreiches QR-Code Marketing”), die mir noch so seltsam vorkommt. Dass man Facebook Manager brauchen könnte hätte ich vor einigen Jahren allerdings auch noch nicht gedacht.

    2. Stimmt, QR-Code in der Emailsignatur hatte ich auch schon. Aber da war auch klar, dass darum ging, aufzufallen. Was auch funktioniert hat. ;-) Darunter war der “richtige” Link, den ich und vermutlich alle anderen verwendet haben. Die Frage ist nun: hätte ich den Link auch ohne QR-Code angeklickt? Das grafische Element hat in dem Fall schon etwas bewirkt.

      Ob in Zukunft in den Stellenanzeigen QR-Code-Marketing-ExpertInnen gesucht werden, kann ich zwar nicht ausschließen. So wirklich glaube ich daran aber nicht. Aber Mobile Marketing Manager klingt schon gut. ;-)

  3. […] Christian Henner-Fehr, Mit-Initiator des km-treffs, nicht nur an seinem eigenen Smartphone-Nutzungsverhalten beobachtet […]

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