Bis jetzt kannte ich die Idee, eigene Musik gratis im Internet zum Download anzubieten, nur von Musikgruppen wie z.B. Radiohead. Jetzt habe ich aber bei Reuters einen Artikel gefunden, der zeigt, dass dieser Ansatz mittlerweile auch im Bereich der klassischen Musik aufgegriffen wird. Hazel Davis erzählt in ihrem Beitrag “Classical artists embrace digital culture” von Tasmin Little, einer Geigerin, die ihr aktuelles Album zum kostenlosen Download anbot.
Der Erfolg sei phänomenal gewesen, erzählt Little, so sei z.B. die Zahl der monatlichen Page Impressions von 5.000 auf 150.000 angestiegen.
“The idea is that people will go and buy (more classical) repertoire”,
beschreibt Little ihr Ziel. Hazel Davis ist der Ansicht, dass diese Strategie im Bereich der klassischen Musik aufzugehen scheint.
“Digital music service eMusic, which recently expanded the range of classical music available on its site, says its customers have responded to free downloads. Half the customers who downloaded one of two recent free classical samplers from classical labels BIS Records and Harmonia Mundi went on to purchase additional classical music, according to the service”,
schreibt sie. Ein weiteres Beispiel ist die kanadische Geigerin Lara St. John, die von ihrem letzten Album 73 Prozent auf digitalem Weg verkaufte. St. John betreibt ihr eigenes Label und ist begeistert von den Möglichkeiten, die ihr das Internet bietet:
“I adore the fact that it’s possible for my little label to be on the same distribution level (in the digital space) as various behemoths,”
wird sie zitiert.
Bemerkenswert ist dieser Artikel, weil er zeigt, dass es nicht nur die bekannten KünstlerInnen sind, die das Internet erfolgreich für den Vertrieb einsetzen. Noch können wir nicht von Gesetzmäßigkeiten sprechen, aber ich denke, wir werden schon in ein paar Monaten erkennen können, ob hier neue Geschäfts- und Vertriebsmodelle entstehen.
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