The Killer Blog Strategy würde ich so eine Anleitung zum Bloggen zwar nicht unbedingt nennen, aber das, was John Haydon da verfasst hat, eignet sich hervorragend für alle diejenigen, die gerade dabei sind, mit dem Bloggen zu beginnen. Das entspricht zwar derzeit nicht unbedingt dem Trend, aber ich behaupte, dass sich das irgendwann auch wieder mal ändern wird. Warum? Natürlich ist es gerade hip, auf Twitter und Facebook präsent zu sein und es stimmt auch, dass man dort mit wenigen Zeichen auskommt, sprich, drei bis vier Sätze und ein Foto, ein Video oder ein Link sind schon ausreichend, um dort Präsenz zu zeigen. Aber auf Dauer ist es eine ziemliche Herausforderung, auf diese Weise Aufmerksamkeit zu erregen und den UserInnen darüber hinaus einen Mehrwert zu bieten.
Da ist es in meinen Augen schon etwas leichter, wenn man sich in einem Blog, bildlich gesprochen, etwas ausbreiten darf und entweder eine interessante Geschichte erzählt oder den Dialog mit den LeserInnen sucht und dann hoffentlich auch findet.
Netterweise hat John Haydon seine Strategie gleich in Form einer Mindmap zur Verfügung gestellt. Sie besteht aus folgenden Schritten:
- Content Creation
- Promotion Strategy
- Community Management
- Measurement Strategy
- Listening Strategy
Die größte Sorge haben Kultureinrichtungen interessanterweise schon beim ersten Punkt, nämlich der Frage, woher die Inhalte nehmen. Ich kann das verstehen, denn als ich mit diesem Blog begann, hatte ich genau die gleiche Angst, die Angst, dass mir nichts einfällt, was ich hier schreiben könnte. Diese Sorge ist am Anfang wahrscheinlich sogar berechtigt, schließlich weiß man ja nicht, was ankommt. Aber im Laufe der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, welche Themen und Geschichten für das eigene Blog geeignet sind. Hinzu kommt: Themen werden in Sekundenbruchteilen auf ihre Blogrelevanz abgeklopft und, so das Urteil positiv ausfällt, sofort irgendwo abgespeichert. Dieser Vorrat ist bei mir im Laufe der Zeit ziemlich angewachsen und auch wenn ich ab sofort nichts mehr im Internet lesen würde, könnte ich alleine mit den abgespeicherten Seiten noch eine ganze Weile durchhalten.
Beim Punkt Promotion würde ich gerne noch eine Ergänzung vornehmen. Natürlich ist es wichtig, dass man via Twitter und Facebook, aber auch per Email auf das eigene Blog hinweist. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, auf anderen Blogs zu kommentieren. Sie werden dadurch nicht nur als Marktschreier, der das eigene Blog bewirbt, wahrgenommen, sondern zeigen, dass Sie einerseits am Dialog interessiert sind und andererseits auch inhaltlich kompetent sind.
Zum Thema Community Management kann man natürlich ganze Bücher und Blogs füllen, aber als Einstieg in das Thema Bloggen reicht es anfangs sicherlich, wenn man sich vor allem auf die Kommentare konzentriert und sich im Vorfeld überlegt, wie und vor allem wann man darauf reagiert. Ich persönlich finde es immer etwas enttäuschend, wenn ich mir die Mühe mache, auf einen Beitrag zu reagieren und dann die Rückmeldung ausbleibt.
Kommentare können darüber hinaus auch ein Indikator sein, was den Erfolg des Blogs angeht. Ob es die Anzahl oder die Inhalte sind, hängt davon ab, welche Ziele sich die BlogbetreiberInnen gesetzt haben. Wichtig ist, dass man sauber zwischen den quantitativen und qualitativen Indikatoren unterscheidet.
Bleibt noch der letzte Punkt, die Frage, wie man als ZuhörerIn agiert? Wie reagieren die UserInnen auf Ihre Beiträge, wie nimmt man Sie als Institution wahr? Ein in meinen Augen wichtiger Punkt, der häufig außer Acht gelassen wird. Dabei erfährt man auf diese Weise wunderbar, wie man selbst bzw. die Institution gesehen wird, ohne eine große Umfrage durchführen zu müssen.
Aber, um noch einmal an den Ausgangspunkt zurückzukehren: ohne konkretes Ziel machen alle diese Punkte keinen Sinn.
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