YouTube Play: Guggenheim Museum und YouTube suchen Videokunst

Das Internet hat in den letzten Jahren einige neue Unternehmen hervorgebracht, die nach und nach globale Bedeutung erlangt haben.  YouTube gehört da wahrscheinlich auch dazu, verbirgt sich doch dahinter nicht nur die weltgrößte Videoplattform, sondern auch die Nummer zwei in Sachen Suchmaschine, so der Hinweis in Erik Qualmans Video Social Media Revolution 2. YouTube beeindruckt vor allem durch die schiere Masse an Videos, die dort zu finden ist und über deren Qualität man häufig streiten kann.

Das soll sich ändern und deshalb versucht die Plattform ganz gezielt Kooperationen mit Partnern einzugehen, die für Qualität stehen. Einer dieser Partner ist das Guggenheim Museum, mit dem man gemeinsam das Projekt YouTube Play ins Leben gerufen hat und in diesem Rahmen noch bis zum 31. Juli das beste künstlerische Online-Video sucht. Wer mehr wissen will, für den gibt es, erraten, ein Video:

Im YouTube Blog hält man stolz fest, dass YouTube unseren Umgang mit dem Videoformat entscheidend geprägt und dazu beigetragen hat, dass Videokunst eine ganz andere Verbreitung erfährt als früher. Quasi als Dankeschön gibt es nun YouTube Play, einen Videowettbewerb, an dessen Ende die zwanzig besten Videos gekürt und sowohl auf YouTube als auch im Guggenheim Museum präsentiert werden.

Ganz interessant: das Guggenheim Museum nimmt dieses Projekt zum Anlass, mit The Take ein dazu passendes Blog zu starten:

„The Take is a blog created by the Guggenheim and inspired by YouTube Play. A Biennial of Creative Video. On it, you’ll find writing by experts, scholars, and artists from the worlds of film, video, and Internet culture. The Take will feature discussions on digital content, the history of video art, and online video and its effects on art and life,“

heißt es dort einleitend. Ein schöner Anlass, das Thema Videokunst in einem eigenen Blog anzugehen. Bleibt zu hoffen, dass das Blog mit dem Ende von YouTube Play nicht verschwindet.

Interessant für Kultureinrichtungen ist zweierlei: einerseits zeigt das Guggenheim Museum, dass Kulturbetriebe heute Kooperationspartner finden können, die es noch vor ein paar Jahren gar nicht gab und an die viele Kultureinrichtungen wahrscheinlich auch heute noch gar nicht denken. Der zweite Punkt betrifft das Thema Sponsoring:

„YouTube Play is a collaboration between YouTube and the Guggenheim Museum, presented by HP and Intel.“

Bei solchen Zugriffszahlen ist es für Unternehmen durchaus interessant, dort mit einem Logo vertreten zu sein. Das heißt: eine qualitativ hochwertige Social Media-Präsenz mit den entsprechenden Zugriffszahlen ist eine gute Ausgangsbasis für Gespräche mit potenziellen Sponsoren. Auch wenn ich nicht das Guggenheim Museum bin.

Siehe dazu auch: „YouTube und Guggenheim veranstalten gemeinsame Video-Biennale im Netz“ („Der Kunstinvestor“)


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Kommentare

9 Antworten zu „YouTube Play: Guggenheim Museum und YouTube suchen Videokunst“

  1. Ich habe bereits eines eingereicht, aber noch nichts gehört. Naja, vermutlich geht es um „seriöse Kunst“ ;-)

    http://www.youtube.com/watch?v=27OQQzx_OkQ

    Ich finde das Thema youTube und Kunst extrem spannend. Grund: die Kluft zwischen Popularität und Niveau (im heutigen Sinne). Man könnte auch sagen: zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ich glaube, dass youTube das Verständnis von Kunst erheblich verändern wird (so wie es bereits Google tut).

  2. Tolles Video, ich drück Dir die Daumen, dass Du dabei bist. Ich denke auch, dass Plattformen wie YouTube das Verständnis von Kunst verändern, denn die Grenzen zwischen „Profis“ und „Amateuren“ verwischen immer mehr.

    PS: ich versuche gerade herauszufinden, warum Dein Video nicht im Kommentar angezeigt wird…

  3. hmm, wenn man keinen Text dazu schreibt, dann geht es…

  4. schön, danke :-)

  5. „Profis“ und „Amateure“ in Sachen Kunst ist übrigens auch ein sehr spannendes Thema :-) Wann ist man eigentlich ein „Kunst-Profi“ und was hat das mit öffentlichen Plattformen zu tun?

  6. Also, das Video finde ich großartig! Und eine Diskussion, wie Ihr sie gerade hier führt, wäre auf jeden Fall wichtig und hilfreich. Vielleicht ist dies ja auch im Rahmen der Start.11 interessant, sich über Web 2.0 und Kunstproduktion oder Kunst fürs Web und mobile Endgeräte Gedanken zu machen und auszutauschen. Gerd Harry Lübke und Ivo Wessel basteln ja auch E-Art-Apps.

  7. @Martin: ja, gerade Plattformen wie YouTube führen dazu, dass dieses Thema immer wichtiger wird. Jana Herwig hat über die letztes Jahr stattfindende Konferenz Amateure im Web2.0 einen recht schönen Bericht verfasst. Die Frage ist: was ist in diesem Kontext eigentlich ein Amateur und macht diese Unterscheidung so, wie wir sie derzeit handhaben, überhaupt noch Sinn?

    @Dirk: das ist eigentlich schon ein eigenes Konferenzthema. :-)

  8. boah, schwer zu lesen (zumindest für mich). Aber interessant. Danke für den Link.

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