Wie können sich Kultureinrichtungen in Zeiten leerer öffentlicher Kassen neue Finanzierungsquellen erschließen? Diese Frage beschäftigt mich schon seit einiger Zeit, denn ich glaube, dass sich durch das Social Web neue Möglichkeiten ergeben könnten.
Meist sprechen wir von Sponsoring, wenn Kunst und Wirtschaft kooperieren, von Leistung und Gegenleistung. Welche Leistungen aber können Kultureinrichtungen anbieten? Interessanterweise lassen sie sich meist dem Bereich Werbung zuordnen, obwohl es oftmals an der entsprechenden Reichweite fehlt. Was haben ein großes Industrieunternehmen oder eine Bank davon, wenn ein kleiner Kulturbetrieb deren Logos im Programmheft abdruckt, das nur zweihundert Mal verkauft wird?
Die “Kleinen” erreichen nun mal keine Massen und das macht es für sie nicht leicht, passende Angebote zu entwickeln. Abhilfe verspricht das Social Web, schließlich hängt hier die Reichweite nicht von der Größe der Kultureinrichtung ab, sondern von der Geschicklichkeit, mit der sie sich im virtuellen Raum zu bewegen weiß. So werden aus 200 TheaterbesucherInnen schnell mal 1.000 Fans und/oder Follower, eine durchaus interessante Reichweite. Wie aber geht es nun weiter, schließlich kann man ja schlecht den Sponsoringpartner in Postings oder Tweets loben? Das wäre eher peinlich und würde der Sache vermutlich mehr schaden als nützen.
Stellen Sie sich vor, Sie produzieren rund um Ihre Theaterproduktion Videos, in denen Sie etwa über die Proben und das “Making of” berichten. Probenausschnitte, Interviews, der Phantasie sind da eigentlich keine Grenzen gesetzt. Ein wirksames Mittel gegen die Gefahr, dass die Videos langweilig werden, hat das Unternehmen wireWAX mit seinem gleichnamigen Tool entwickelt, das er erlaubt, klickbare Videos zu produzieren. Kurz gesagt: in das Video lassen sich Tags einarbeiten, die die UserInnen dann beim Abspielen anklicken können. Was sich dahinter verbirgt, hängt dann von Ihnen ab, Sie können auf andere Videos oder Dokumente verlinken, die sich dann über Social-Media-Kanäle teilen lassen oder Sie bieten die Möglichkeit an, die dort gezeigten Produkte zu kaufen. Zugegeben, das ist bei einem Theaterprojekt nicht so ganz einfach, aber warum an passender Stelle nicht auf die erwerbbare Literatur hinweisen?
Schauen Sie sich das Beispiel einfach mal an:
Sie sehen, wireWAX funktioniert auch auf dem iPad funktioniert, was die Sache in meinen Augen noch interessanter macht.
“The tool prides itself on being ‘intuitive and dynamic’. Intelligent tags allow users to place content within the original video – from images, links and other videos to geo-specific data, links to databases and Flash applications,”
heißt es in einem auf Pixelreport erschienenen Artikel über dieses Tool, das es erlaubt, das interaktive Video in jede Website einzubinden. Nun ist Ihre Kreativität gefragt, denn jetzt – Stichwort Sponsoring – irgendwo im Video einen Link zum Sponsor zu setzen, ist wenig einfallsreich, ein inhaltlicher Zusammenhang sollte bestehen.
Inhaltlicher Zusammenhang, das heißt, wireWAX eignet sich auch für das Thema Transmedia Storytelling. Das folgende Video lässt erahnen, welches Potenzial in diesem Tool steckt:
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